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Vorhin

hat mich die Freundin vom Berg angerufen :-)

In der Stunde, die wir miteinander telefoniert haben, hätten wir uns auch besuchen und die trockene Kehle mit Kaffee benetzen können - wohnen wir nämlich noch keine 5 min. auseinander ...

Nun, irgendwann fragte sie mich, ob ich was von meinem Vater gehört habe ... und ich bin erstaunt, dass schon über 2 Monate vergangen sind, als wir das letzte Mal dort waren ... und er uns aus seinem Leben verbannt hat.

Es war/ist für mich eigenartig festzustellen, dass die letzten 7 Jahre intensivster Betreuungsarbeit und zeitraubender "Bürotätigkeiten" wie weg gewischt sind - als hätte es diese Zeit nie gegeben, als wäre die durchaus emotionale *Quälerei* nie gewesen. Dabei denke ich fast täglich an ihn, denn an der Haustür steht ein Paket mit seinen Ordnern - mein Onkel mag es wohl nicht abholen und so sage ich mindestens einmal die Woche: Eine Woche warte ich noch, dann schicke ich ihm seinen Kram ...

Am Anfang glaubte ich noch, dass er sich besinnen und anrufen wird - obwohl ich es ja eigentlich besser wußte ... er wird sich nie im Leben entschuldigen, denn er fühlt sich im Recht - ich habe nicht nach seinen Vorstellungen funktioniert und muss nun ohne ihn zurecht kommen ...

Ich fühle mich eigentlich prächtig - es geht mir mental so gut wie lange nicht mehr und ich habe kein schlechtes Gewissen - ich habe mir nix vorzuwerfen, denn alles was ich für ihn getan habe, hatte Hand und Fuß - war darauf ausgerichtet, ihm seine Leben so angenehm wie möglich zu gestalten, und dass es ihm an Nichts fehlen möge.

Müßte ich nun ein schlechtes Gewissen haben und ihn anrufen, um nach seinem Befinden fragen ?

Oder ist es Rechtens, dass ich nun eigene Prioritäten setze - nach den Bedürfnissen des anderen Menschen in diesem Haushalt und meinen schaue - unser Leben nach unseren Wünschen und Gegebenheiten gestalte ?

Ich wurde aufgefordert zu gehen und nicht wieder zu kommen - das war ein Schlag, den ich sicherlich verarbeitet habe,- mir tut auch keine Sekunde der letzten 7 Jahre leid, - ich habe mich gerne gekümmert und gesorgt, auch wenn es Zeiten gab, wo ich am liebsten alles hin geschmissen hätte - aber ich habe es für ihn getan und es war o.k. für mich.

Während ich dies hier alles schreibe, frage ich mich zum Einen, warum ich es schreibe und zum Anderen, was ich eigentlich wissen will - denn meine Fragen sind rein *akademischer Natur* - denn vermutlich gibt es soviele Antworten, wie es Menschen gibt ...

Hm, seltsame Gedanken, die einem nach einem Telefonat durch den Kopf gehen - ob ich wohl doch noch nicht fertig bin ???

SannA 13.05.2009, 15.48

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Elli

Wenn Familie im Spiel ist,sind Entscheidungen schwer und wenn sie entgültig sein sollen,noch schwerer zu treffen.Das du hin und her gerissen bist,ist auch normal.Aber wenn du dich die letzten zwei Monate wohl gefühlt hast,dann belasse es dabei.Sonst geht dein Seelenfrieden wieder den Bach runter.
Meine Schwiegermutter hat uns letztes Jahr im April aus ihrem Leben gestrichen.Ich hatte die Dreistigkeit sie zur Konfirmation ihrer Enkelin einzuladen.Lange Geschichte...Wir hatten ein klasse Jahr ohne sie und ich freue mich auf´s nächste ohne schlechtes Gewissen,denn sie wollte es soo!

Liebe Grüße,Elli

vom 13.05.2009, 22.42
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